RÜCKBLICK AKTIVITÄTEN 2020

Adventsmusizieren to go

 

„Sehet, die heil’ge Zeit ist nah…“, hieß es am 3. und 4. Adventssonntag in der Franziskuskirche in Neufahrn. Anstelle des abgesagten, traditionellen Adventsmusizierens mit örtlichen Gruppen, lud die Pfarrei in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein zu zwei Adventsandachten ein. Zusammen mit Pfarrer Wolfgang Lanzinger und dem Heimatvereinsvorsitzenden Ernest Lang gestalteten am 3. Adventssonntag die Mintringer Musikanten die Andacht. Eine Woche darauf griff die Neufahrner Henahof-Musi in die Saiten ihrer Instrumente.

 

Wie sehr sich die Menschen in der Vorweihnachtszeit nach Besinnlichem sehnten, wurde an der Besucherzahl deutlich: Alle auf 65 Personen limitierten Plätze in der großen Kirche waren belegt. Bei Kerzenschein und mit Masken lauschten die Besucher den einfühlsamen Texten, Gebeten und ruhigen oder fröhlichen Weisen der Musikanten. Wie beim Adventsmusizieren kamen die Spenden der Besucher einem sozialen Zweck zugute. 865 Euro konnten nach beiden Andachten an Pfarrer Lanzinger zweckgebunden für die örtliche Sozialstation übergeben werden.

 

 

Als besondere Dreingabe konnten die Besucher nach der zweiten Andacht Texte von Katharina Lang und Ernest Lang mitnehmen. Die Texte, eine nachdenkliche Betrachtung über Weihnachten in Corona-Zeiten und eine kleine, heitere Weihnachtsgeschichte, hatten die Autoren eigens für das Adventsmusizieren geschrieben. Als „Adventsmusizieren to go“ erfreuten sie die Besucher auch noch an den Weihnachtstagen nach der Andacht.


Weihnachten in Corona-Zeiten

 

Von Ernest Lang

 

Da ist heuer also alles anders: Seit einem Dreivierteljahr keine Gottes- dienste mehr in unserer prächtigen alten Wallfahrtskirche Sankt Wilgefortis. Keine Gottesdienste mehr in der kleinen Mintrachinger Dorf-Kirche, stattdessen Messfeiern im Freien vor dem Kriegerdenkmal. Keine Gottes- dienste mehr auch in der intimen evangelischen Auferstehungskirche -  der Pfarrgarten als Ersatz. Nur noch 65 Leute dürfen gleichzeitig hier in unsere große Franziskuskirche. Keine Karfreitags- und Osterfeiern, keine Fronleichnamsprozession, kein Kinderbibelwochenende, kein Adventsmusizieren, keine festlichen Orchestermessen. Kein Adventsstandl mit Glühwein und Bratwürsten. Abstand halten, auf Distanz gehen, Kontakte meiden. - Das ist das Gegenteil dessen, was wir im Advent und an Weihnachten so liebgewonnen haben. Die strahlend hellen Lichterketten in den Straßen beleuchten eine scheintote Szenerie.

Die politisch Verantwortlichen wollten es vor Wochen wenigstens möglich machen, dass an Weihnachten so etwas Normalität einkehrt in den Häusern und Wohnungen, in den Familien. Deswegen gab es bereits Anfang November wieder Einschränkungen der persönlichen Freiheit und die Schliung der Wirtshäuser. Die Rechnung ging nicht auf: Die Infektions- zahlen sind in den vergangenen Wochen trotzdem rasant in die he geschossen, täglich Meldungen über neue Rekordwerte bei den Infektionen - und noch nie sind in Deutschland so viele Menschen an Covid 19 gestorben wie in den vergangenen Tagen. Es wird wohl nichts, mit dem normalen Weihnachten.

Die Kolumnistin eines Online-Portals meinte, Weihnachten werde ohnehin überbewertet. Immerhin sind nur noch 55 Prozent der Deutschen katholisch oder evangelisch, also nur noch gut die Hälfte. Und -fragt die Kolumnistin weiter- reduziert sich Weihnachten nicht im Allgemeinen auf üppiges Essen, mühsam gefundene, oft unnütze Geschenke, gezwungenes


Beisammensein mit der buckligen Verwandtschaft, Pflichtbesuche bei Oma und Opa? Der Heilige Abend kann auch zur Qual werden, wenn man sich nichts zu sagen hat. Vor allem junge Menschen möchten nach der Bescherung eigentlich davonlaufen, zu Freunden gehen, Party feiern. Für Allein- stehende und Einsame kann Weihnachten zur lle werden.

Das weihnachtliche Idyll von Friede, Freude, Lebkuchen passt im Grunde zum Weihnachtsmann mit der Zipfelmütze genauso gut wie zum Christkind im weißen Gewand, goldener Lockenperücke und mit Flügeln, einem Christkind, das Weihnachtsmärkte eröffnet und alte Menschen in den Pflegeheimen besucht. Beide sind falsch. Der Weihnachtsmann und dieses Christkind. Unser Weihnachten bedient Klischees, in denen wir uns wohlig eingerichtet haben. Ich geb's ja zu: Auch mir fehlt das Adventsstandl, die Bratwürste und der Glühwein, das Rorate-Amt mit Kerzen in der dunklen, kalten Wilgefortis-Kirche, die feierliche Orchestermesse am ersten Feiertag.

 

Aber gibt uns Corona nicht doch auch die Chance, uns auf das Wesentliche von Advent und Weihnachten zu besinnen? Gott wurde Mensch, ist die zentrale Botschaft. Bei der Geburt Jesu gab es keinen Schnee und keinen Glühwein. Jesus Christus wurde Mensch nicht nur im Stall von Bethlehem, sondern auch in den Favelas in Rio, Mensch in den Elendsvierteln in Bombay, Mensch in den Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze, Mensch in den vom Bürgerkrieg zerstörten Häusern im Jemen. Mensch in der Intensiv-Station des Freisinger Krankenhauses. Mensch im Stall von Bethlehem, ganz ohne Lebkuchen. Ganz ohne Weihnachtsgans. Ganz ohne Lichterketten. Gott ist unter uns - auch in Corona-Zeiten. Er geht den  Weg mit uns - in Freud' und im Leid. Er ist unsere Hoffnung. Advent und Weihnachten sind eine Einladung an uns. Die Botschaft Jesu Christi ist die Botschaft der Liebe. Wir ssen sie nur erkennen, annehmen und selbst gestalten. - Und manchmal kann Liebe sogar bedeuten: Abstand halten!

 


Andachten anstelle des Adventsmusizierens

  

 

Die katholische Pfarrei Sankt Franziskus Neufahrn lädt in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein für Sonntag, 13. Dezember, und Sonntag, 20. Dezember, jeweils um 16 Uhr zu Adventsandachten mit Volksmusik in die Franziskuskirche ein.

Am 3. Adventssonntag musizieren die Mintringer Musikanten

Am 4. Adventssonntag spielt die Neufahrner Henahof-Musi

 

Wegen der Corona-Pandemie können nur maximal 65 Besucher an der Andacht teilnehmen. Es gibt keine Anmeldung, bei Erreichen der Besuchergrenze wird die Kirche geschlossen.

Das für den 13. Dezember angekündigte Adventsmusizieren muss heuer ausfallen.

Die Kollekte der Andachten kommt der Sozialstation zugute. 

 


Freitag, 7. Februar 2020, 20 Uhr

 

 

Satire und freche Weiber-Musik

 

Zu einer heiteren Lesung mit Musik lädt der Heimat- und Geschichtsverein am Freitag, 7.Februar 2020, in die Gaststätte Maisberger ein. Der Satiriker Helmut Eckl, Urgestein der Münchner Kleinkunstszene, kommt nach Neufahrn liest aus seinen Werken. Eckl wundert sich seit einiger Zeit darüber, dass die Zukunft früher länger war. Vergeblich wartet er auf die Weisheit des Alters. Sein Programm „Alte Männer füttern keine Enten löst beim Publikum wahre Lachsalven aus.

 

Eckls satirisch-literarischer Stammtisch an jedem ersten Sonntag im Monat im Münchner Fraunhofer ist seit Jahrzehnten Kult und stets ausverkauft. Eckl ist Mitglied der Münchner Turmschreiber, Inhaber des Poetentalers, scharfsinniger Beobachter der Zeitläufte und versteht es, das Hinterkünftige des Alltags mit viel Humor heraus zu kehren.

Begleitet wird er von der Neufahrner Henahof-Musi. Die vier Frauen beherrschen nicht nur ihre Instrumente virtuos. Mit frechen Liedern setzen sie ganz eigene Akzente und strapazieren die Lachmuskeln der Zuhörer.


Verschobene / ausgefallene Veranstaltungen wegen Corona!

Foto: Prof. Dr. Rudolf Staudigl, CEO Wacker Chemie AG

 

Zeitzeugengespräch

(Eintritt frei)

 

 

Die Weltkarriere eine Neufahrners –

Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Rudolf Staudigl,  (Verschoben) Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG

 

 

Einer der deutschen Topmanager kommt zum Zeitzeugengespräch nach Neufahrn: Professor Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG.

 

Staudigl, Jahrgang 1954, ist in Neufahrn aufgewachsen. Er lebte bis 1981 mit seiner Familie hier. Seit 2008 steht er an der Spitze eines Welt-Unternehmens. Wacker Chemie ist ein Global Player mit mehr als 14.000 Mitarbeitern in Produktionsstätten in China, Indien, Südkorea, Nor­wegen, Tschechien, Brasilien, den USA und Deutsch­land. Der Jahres-Umsatz liegt bei rund 5 Milliarden Euro.

 

Der Wacker-Boss hat am Freisinger Hofmiller-Gymnasium sein Abitur abgelegt, studierte dann in München Chemie und promovierte. Anschließend Forschungstätigkeit an der Harvard-University in Cambridge (USA), jahrelang Füh­rungskraft der Wacker-Niederlassung in Portland (USA). Seit 1995 im Vorstand und seit 2008 Vorstandsvorsitzender der Wacker Chemie AG, pendelt er zwischen Burg­hausen, München, New York, Charleston, Singapur, Kalkutta oder Zhangjiagang.

 

Er ist Honorarprofessor an der TU München, war Mitglied des Zukunftsrates der Bayeri­schen Staatsregierung bei Minis­terpräsident Seehofer, ist Präsidiumsmitglied der Bayerischen Chemieindustrie. 2019 wurde er mit dem selten vergebenen Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

 

Rudolf Staudigl schaut über den Tellerrand des von ihm geführten Unternehmens hinaus: Verantwor­tung, Energiewende, Standort­politik, globaler Handel und weltweite Produktion sind seine Themen.

 

Er hat darüber seine Wurzeln nicht vergessen. Sein früh verstorbener Vater war Ar­beiter, seine Mutter lebt nach wie vor im kleinen Einfamilienhaus in Neufahrn, das sich die Eheleute Staudigl in den frühen 1960er Jahren mit eigenen Händen erbaut haben. „Der Rudi“ stellt sich den Fragen von Ernest Lang, Chefreporter i. R. des Bayerischen Rundfunks.

Nachholtermin liegt noch nicht fest.

 

Das Zeitzeugen-Gespräch mit Prof. Dr. Rudolf Staudigl, Vorstandsvorsitzender der Wacker-Chemie, wird weiter verschoben.

 

Ein neuer Termin kann wegen der bestehenden Beschränkungen der Besucherzahl in Gaststätten nicht genannt werden. Da wir in diesem Fall aufgrund der Resonanz auf die erste Ankündigung mit sehr vielen Gästen rechnen können, macht es keinen Sinn, jetzt einen Termin

 

festzulegen.


 

Gedenk-Stele für die Häftlinge des KZ-Außenlagers

Dietersheimer Straße 56

 

Gedenkfeier 75 Jahre nach dem Kriegsende (Ausgefallen)

 

Am 29. April 1945, nachmittags gegen drei Uhr besetzten amerikanische Truppen von Eching kommend kampflos Neufahrn. Während die letzten SS-Kampftruppen den Ort in Richtung Grüneck verließen, fuhren die amerikanischen Panzer über die Echinger Straße in Neufahrn ein. Beherzte Männer hängten aus dem Kirchturm ein weißes Leintuch als Zeichen der friedlichen Übergabe. Die Amerikaner brachten nicht nur den mehr als hundert Kriegsgefangen und Zwangsarbeitern aus Rußland, Polen und Frankreich am Ort die Freiheit. Auch für die 500 Häftlinge des KZ-Außenlagers am Südrand des Dorfes war die Leidenszeit vorbei.

Mit einer gemeinsamen Gedenkfeier erinnern die Gemeinde Neufahrn und der Heimat- und Geschichtsverein am 29. April 2020 um 19 Uhr an das Kriegsende vor 75 Jahren. An der Stele für die Gefangenen des KZ-Außenlagers in der Dietersheimer Straße 56 gedenken Vertreter der Kirchen, Politiker und Vereinsabordnungen der Opfer des Weltkriegs. Die Bevölkerung ist zur Teilnahme herzlich eingeladen.


 

Ausgefallen

 

Die geplante Busfahrt zur Landesausstellung 2020 nach Aichach und Friedberg

 

Busfahrten sind nur mit Maske möglich, auch in der Ausstellung besteht Maskenpflicht und Besucherbeschränkung. Wer sich für die Städtegründungen der Wittelsbacher interessiert, kann auf eigene Faust fahren. Sie sollten sich aber vorher im Internet nach den aktuellen Besuchsregelungen erkundigen:

 

https://wittelsbacherland.de/bayerische-landesausstellung-2020

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Auch eine angedachte und jedes Jahr sehr beliebte Busfahrt zu sehenswerten Kirchen in der Umgebung mit Pfarrer Otto Steinberger kann heuer nicht stattfinden.

 


Ausgefallen

 

Vor 50 Jahren wurde die Neufahrner Bürgerinitiative gegen den Großflughafen gegründet. Neufahrn war vom Jahresende 1970 bis zur Inbetriebnahme des Flughafens 1992 der Hauptort des Widerstands

 

Vortrag von Ernest Lang

 

Zur Gründung des BI-Neufahrn gibt es eine Rückschau 

 

"Vor 50 Jahren: Die Gründung der Bürgerinitiative Neufahrn gegen den Flughafen"

 

Hier wurde die Bürgerinitiative gegründet und hier fanden auch viele Jahre lang die wöchentlichen Versammlungen statt.

 

Siehe dazu Artikel von FT-Reporter Andres Beschorner im Freisinger Tagblatt Nr. 264

vom 14./15.November 2020 S.6

 

"Zum Tod verurteilte Gemeinde" wehrt sich"
50 Jahre Bürgerinitiative Neufahrn Heimatverein-Vorsitzender Ernest Lang blickt zurück

Das traditionelle Adventsmusizieren ist für den 3. Adventssonntag,

wurde nun abgesagt!

 

Traditionelles Adventsmusizieren heuer in Sankt Franziskus mit Anmeldung

 

„Sehet, die heil’ge Zeit ist nah…“, heißt es auch heuer wieder beim traditionellen Neufahrner Adventsmusizieren. Der Heimat- und Geschichtsverein und die katholische Pfarrei laden dazu am 13. Dezember in die Pfarrkirche ein. Wegen der Corona-Pandemie kann die Veranstaltung erstmals nicht im Franziskussaal stattfinden. Stattdessen treffen sich Sänger und Musikanten in der großen Franziskuskirche.

 

Muss nun doch abgesagt werden! (Stand 26.11.2020)

 

Mit adventlichen Weisen erfreuen die Besucher wieder die Mintringer Musikanten, die Neufahrner Henahof-Musi und die Kirchenspatzen der Pfarrei Sankt Franziskus unter Leitung von Manuela Dill. Um 17 Uhr ist zusätzlich der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde mit dabei. Mit besinnlichen und heiteren Texten führen auch heuer wieder Katharina und Ernest Lang durch die Veranstaltung. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Sozialstation erbeten.